Dieser Blogartikel ist mein Beitrag zu meiner eigenen Blogparade, für die am 18. Mai 2025 der Startschuß gefallen ist. In meiner Blogparade geht es um Gewohnheiten. Das Thema lautet: Diese Gewohnheit hat mein Leben verändert. Hier findest du alle Informationen dazu, und wie du bei meiner Blogparade mitmachen kannst. Die Blogparade läuft bis zum 22. Juni 2025.
Ich fand die Vorstellung, eine Blogparade zu veranstalten, ziemlich spannend. Zuerst dachte ich allerdings, mir fällt kein Thema ein, dass sich gut dafür eignet. Die Idee für das Thema kam dann aber nach kurzem Brainstorming. Ich stelle immer wieder fest, dass es vielen Menschen schwer fällt, Gewohnheiten zu ändern. Ich möchte mit meiner Blogparade Mut machen, mal was neues zu probieren. Vor allem wenn du merkst, dass du etwas ändern müsstest. Vor allem wenn man mit Neugierde und nicht zu hohen Erwartungen an die Sache rangeht, kann das Ergebnis oft überraschend sein. 😉
Stress, Schlafmangel, und dann auch noch Schmerzen
Alles fing im Herbst 1996 an, als ich in den USA studierte und „nebenher“ 45 Stunden in der Woche 3-jährige Zwillinge betreute. Eigentlich machte mir die Arbeit mit den Kids viel Spass. Das Studium war sehr praxisorientiert, was mir sehr entgegen kam, und der zeitliche Aufwand für die Vorlesungen hielt sich in Grenzen. Aber alles zusammen wurde dann doch manchmal ein bisschen viel, vor allem, wenn Prüfungen anstanden oder diverse Hausarbeiten fällig waren.
In solchen Situationen kam der Schlaf oft zu kurz. In Kombination mit Stress raubte mir dass dann oft die Energie. Zwischendurch hatte ich auch mal Schwindelattacken, und dann kamen die Schmerzen in der Brustwirblesäule. Sie schlichen sich langsam ein, wurden aber irgendwann so nervig, dass ich wusste, ich muss was tun. Die Mutter der Zwillinge empfahl, zum Chiropraktor zu gehen.
Die Idee fand ich spannend, zumal mir schon ein Heilpraktiker ein paar Jahre zuvor Chiropraktik für meinen Beckenschiefstand empfohlen hatte. Das war mir auch lieber als der schulmedizinische Ansatz – Schmerztabletten wollte ich nicht nehmen. Also suchte ich mir eine Praxis im schönen Boone, North Carolina, wo ich damals studierte. Ich bekam gleich am nächsten Tag einen Termin. Damit begann für mich eine ganz neue Erfahrung.
Chiropraktik: Ganzheitlich und gründlich
Der Ersttermin begann mit einem ausführlichen Gespräch über meine Beschwerden, wie es dazu kam, und was bei mir sonst noch in Sachen Gesundheit im Argen lag. Auch meine Lebensumstände, Hobbies, und das soziale Umfeld waren Thema. Danach wurde meine Wirbelsäule geröngt, und es folgte eine detaillierte Untersuchung meines Bewegungsapparates und Nervensystems. Dann wurde ich mit einem Besprechungstermin für den nächsten Tag nach Hause geschickt.
Am nächsten Morgen erklärte mir Chiropraktor Brad Batchelor, wo die Problembereiche in meiner Wirbelsäule lagen, und gab seine Empfehlungen für die Behandlung. Er erklärte mir, dass nicht nur in der Brustwirbelsäule eine Blockade war, sondern damit zusammen hängend, ein Beckenschiefstand, sowie Blockaden und Fehlstellungen in der Halswirbelsäule. Ich sollte anfangs 3x pro Woche zur Behandlung kommen. Dann 2x pro Woche, und die Häufigkeit sollte weiter reduziert werden, je mehr sich meine Wirbelsäule und das ganze System stabilisierte. Ich war voller Zuversicht und sehr gespannt, wie schnell die Behandlungen Wirkung zeigen würden.
Dranbleiben ist der Schlüssel zum Erfolg
Brad erklärte mir, dass die Ursache meiner Beschwerden schon länger da war, als ich Schmerzen hatte. Der Körper kompensiert so lange, bis eine Schädigung des Gewebes droht. Erst dann kommt der Schmerz, ein klares Warnsignal deines Körpers. Es können also Fehlstellungen und Blockaden existieren, ohne dass du es im Alltag spürst. Deswegen ist es wichtig, regelmässig zum Checkup zu gehen, auch wenn dir gefühlt nichts mehr fehlt. Das hat mir eingeleuchtet.
Schon nach dem ersten „Adjustment“ (to adjust = feineinstellen) habe ich mich leichter und besser gefühlt. Nach einer Woche waren die Schmerzen so gut wie weg. Natürlich bin ich weiter regelmässig zu meinen Terminen gegangen :-). Es hat mir einfach richtig gut getan. Nach 3 oder 4 Wochen musste ich dann pausieren, weil ein Weihnachtsurlaub in Deutschland geplant war. Darauf hatte ich mich schon sehr gefreut, hatte aber Bedenken, dass meine Schmerzen zurückkommen. Was zum Glück nicht passiert ist!

Was Chiropraktik für mich verändert hat
Nach meiner Rückkehr bin ich weiter regelmässig zu meinen Checkups und Adjustments gegangen. Es ging mir weiter gut, die Abständen wurden grösser. Bald habe ich gemerkt, dass ich mehr Energie habe, auch wenn ich nicht soviel schlafe oder es mal stressig wird. Ausserdem war der Schwindel verschwunden! Anfangs hatte Brad mich gefragt, ob ich Sodbrennen hätte – das war der Fall und ich war damals ziemlichh baff. Und noch viel mehr, als ich nach einer Weile feststellte, dass ich kein Sodbrennen mehr hatte!
Ach ja, und nach meiner Rückkehr aus dem Weihnachtsurlaub habe ich es damals auch endlich endgültig geschafft, mit dem Rauchen aufzuhören. Brad hatte mich bei jedem Termin gefragt, wann ich mit dem Rauchen aufhöre – da habe ich bald entschlossen, nochmal einen Versuch zu starten. Der war dann, mit ein paar kleinen Hilfsmitteln, auch wirklich dauerhaft erfolgreich.
Schmerzfrei, rauchfrei und mit mehr Energie ist dann auch meine Lebensqualität und -freude stetig gewachsen. Ich fand das total faszinierend. Dass ich weiter regelmässig zum Chiro Checkup gehen werde, war spätestens da für mich klar. In der Uni Bibliothek habe ich dann ein Buch zum Thema Chiropraktik gefunden, da wurde es für mich noch spannender. Ausserdem bekam ich bei jedem Besuch beim Chiropraktor mehr Informationen für ein gesünderes Leben in Form von Artikeln oder Broschüren zu diversen Themen. Ich fing an, mich mit anderen Aspekten der Gesundheit zu beschäftigen: Bewegung (insbesondere an der frischen Luft), Ernährung, Schlaf und eine positive Einstellung.
Und plötzlich stand alles Kopf
Ich habe meinen Chiropraktor immer wieder mit Fragen gelöchert, habe viel gute Tipps und Feedback bekommen. Irgendwann hat er in der Antwort auf eine E-Mail von mir geschrieben, dass er findet, ich sollte Chiropraktik studieren. Und sofort als ich das las, wusste ich: Das ist es! Und gleichzeitig: Das geht aber nicht, ich wollte doch mit Kindern arbeiten…. Ich war völlig aufgewühlt, musste meine Gedanken erstmal sortieren, mich informieren, und dann entscheiden.
Ich habe zu der Zeit meinen Bachelor in Child Development (Kleinkinder Pädagogik) gemacht, und war an einem Punkt, wo ich nicht wusste, was ich mit dem Abschluss in Deutschland machen kann. Ich habe auch gemerkt, dass es mich mehr in die therapeutische als in die pädagogische Richtung zog. Hatte auch schon einen Master in Physical Therapy in Erwägung gezogen. Es war also eigentlich genau der richtige Impuls in dem Moment! Ich habe auch genug Infos gefunden, dass man mit der chiropraktischen Behandlung von Kindern die Entwicklung, insbesondere des Nervensystems, sehr gut unterstützen kann.

Ich habe mich dann ausgiebig informiert, und alles mit meiner Familie und mit meinen „Gasteltern“ besprochen. Bald war meine Entscheidung gefallen, ich studiere Chiropraktik! Aufregend war das. Es war klar, dass es einige Vorbereitungen brauchte und es dauerte dann noch gute 2 Jahre, bis ich im August 1999 endlich mein Studium zum Doctor of Chiropractic beginnen konnte.
Regelmässige Checkups – nicht immer ganz einfach
Während meines Studiums war die chiropraktische Versorgung gesichert. Auch als ich in meine Heimatstadt Frankfurt zurückkehrte und im Rhein-Main Gebiet arbeitete. Schwieriger wurde es dann, als ich in den Süden zog und meine eigene Praxis in Garmisch-Partenkirchen eröffnet habe. Da war ich allein auf weiter Flur – für ein Adjustment musste ich nach Bad Tölz, Kaufbeuren oder München fahren. Inzwischen hat sich zum Glück einiges getan, und es gibt eine weitere Praxis im Ort. Mit der Kollegin treffe ich mich regelmässig, wir halten uns gegenseitig fit für die täglichen Herausforderungen.
Ich bin sehr dankbar, dass mir die Chiropraktik während meines USA Aufenthalts so begenet ist. Sie hat mein Leben, meine Gesundheit, meine Einstellung total verändert. Und ich habe einen tollen Beruf gefunden, der mich sehr erfüllt.
In Deutschland gibt es leider keine geregelte Ausbildung, und Chiropraktor*innen müssen zusätzlich die Heilpraktiker Prüfung machen. Wenn du die Chiropraktik für dich ausprobieren möchtest, empfehle ich dir hier nach einem qualifizierten Chiropraktor zu suchen. Wenn du in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen bist oder hier mal Urlaub machst, kannst du hier online Termine bei mir vereinbaren. Ich freue mich auf dich!